Rathausecho vom 01. Mai 2021

In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen der CDU, Bündnis 90/ Die Grünen und der FDP erneut einen Neubau des Hallenbads in unmittelbarer Nähe des Bestandsbads gefordert. Es soll sich hierbei um den Bau eines 25-Meter-Beckens, eines Lehrschwimmbeckens und eines Eltern- Kind-Bereichs mit Planschbecken handeln. 
Schon in einem 2018 gestellten und 2020 vom Rat angenommenen gemeinsamen Antrag wurde der Neubau des Hallenbades mehrheitlich beschlossen, allerdings auf Wunsch der Verwaltung in Zusammenhang mit der Gesamtplanung und Entwicklung für den Gesamtstandort „westliches Schulzentrum“. Bislang ist in dieser Hinsicht nicht viel passiert. Es wurde kein Förderantrag gestellt und die durchaus vorhandenen Fördergelder in Höhe von drei Millionen Euro fließen nun ins Bad nach Ennigerloh. Eine von der Firma Constrata vorgelegte Machbarkeitsstudie wurde im Mai 2020 vorgestellt und die Ergebnisse wurden erst einmal nicht weiter umgesetzt. Die Entwicklung des Gesamtstandorts „westliches Schulzentrum“ wurde nicht weiter betrieben und alle Planungen lagen vorerst auf Eis. 


Deshalb fordern CDU, Grüne und FDP den Neubau des Hallenbads unabhängig von der Gesamtplanung des westlichen Schulzentrums. Während der Bauphase bleibt das alte Bad in Betrieb, und danach kann man in Ruhe überlegen, was mit dem Bestandsgebäude im Rahmen der Gesamtplanung geschehen soll. 
Es geht auch durchaus preiswerter. Es geistern riesige Investitionskosten durch Warendorf. Im vorgelegten Investitionsplan für den Haushaltsplan 2021 setzt die Verwaltung 18 Millionen Euro für den Neubau des Bades an. Dabei genügt ein Blick über die Grenzen Warendorfs, um zu sehen, dass diese Zahl völlig aus der Luft gegriffen ist. Der Neubau des Hallenbads in Ennigerloh in exakt der gleichen Ausführung kostet neun Millionen Euro, und das durch ein Generalunternehmen fertiggestellte Bad in Münster-Handorf hat acht Millionen Euro gekostet. 
Wir haben gemeinsam das Bürgerbad in Handorf besichtigt und uns davon überzeugt, dass dieses Bad mit einem 25-Meter-Sportbecken, einem angrenzenden Lehrschwimmbecken und einem sehr ansprechenden Eltern-Kind-Bereich mit beheizten Sitzbänken und Planschbecken auch für Warendorfer Bedürfnisse durchaus geeignet ist. In Handorf wurde ein Bad nach der neuesten Technik im Filterbereich geplant, und auch im Hygienebereich verzichtet man auf die Verwendung von Chlorgas, sondern erzeugt die nötige Chlorbleichlauge unmittelbar mittels Elektrolyse aus Natriumchlorid vor Ort. Diese Technik ist zeit-und personalsparend und weniger störanfällig. Die Zeitspanne in Handorf wies sieben Monate von der europaweiten Ausschreibung bis zur Vertragsunterzeichnung am 15. Dezember 2019 aus, und die Eröffnung des neuen Bades war im März 2021. 


Wir sollten nun zügig anfangen, unser Hallenbad neu zu errichten und uns nicht mit einer kostenaufwändigen Sanierung des alten Hallenbades aufhalten. Wir haben keine Zeit und erst recht keine Millionen zu verschwenden. 


Dr. Beate Janinhoff, FDP